Fragen an das Teilprojekt 10

Wie war der aktuelle Stand im Projekt, was stand noch in der verbliebenen Projektlaufzeit an, und was für Rückmeldungen gab es eigentlich von den Studierenden?

In 11 Fragen standen unsere Mitarbeitenden Rede und Antwort über ihre Arbeit und persönliche Entwicklung im DigiTaL-Projekt. Für das Teilprojekt 10 „DigiCLIL-Exchange – fremdsprachliche, interkulturelle und fachspezifische Kompetenzen integriert vermitteln“ antwortete Jodie Birdman.

Was passierte in eurem Projekt? ​

Im Sommersemester 2023 wurden die Kursinhalte und Forschungsdesigns zusammen mit unseren Kollaborationspartner*innen angepasst und die im Wintersemster 2022/23 erhobenen Daten ausgewertet. Wir überarbeiteten Lehr-/Lernangebot ab April 2023 noch einmal als hybrides Format. Zudem wurde das Begleitforschungsprojekt sowie die Lehrevaluation das zweite Mal durchgeführt und wir organisierten eine Kollaboration mit Partner*innen in den USA für das Wintersemester 2023/24. Außerdem bereiteten wir erste Publikationen zum Lehr-Lern-Konzept und dessen Lerneffekte vor und erarbeiteten eine Lösung für eines der Instrumente, das von den Studierenden als „extra“ Arbeit angesehen wurde.

Was hatte sich seit Projektstart an eurem Projekt verändert?

Wir hatten unser Lehrkonzept geändert. Ursprünglich wollten wir mehr Englisch-Unterstützung anbieten, aber wir hatten festgestellt, dass das nicht notwendig war. Wir hatten einen langfristigen Partner an der Universität Trabzon in der Türkei gefunden, der das digitale Lernen an seiner Universität förderte. 

Welche Meilensteine konnten im Jahr zuvor erreicht werden?

Erste Ergebnisse von der Pilotphase des projektbasierten Lehr-/Lern-Angebots im Virtual-Exchange-Format konnten gesammelt werden und ein vollständiger Seminarplan mit den dazugehörigen Lehr- und Lernmaterialien wurde erstellt. Partnerschaften mit ausländischen Universitäten für das WiSe 2022/23, SoSe 2023, WiSe 2023/24 und SoSe 2024 konnten gesichert werden. Außerdem ist es in der Pilotphase größtenteils gelungen, die Forschungsmaßnahmen in das Lehr-/Lernkonzept so weit wie möglich zu integrieren und somit eine unnötige Belastung der Studierenden zu vermeiden und die freiwillige Partizipation zu steigern.

Was hattet ihr während der Pilotierungen beobachten können?

Die Virtual-Exchange-Kooperation mit der Universität Glasgow im WiSe 2022/23 verlief nicht nach gemeinsam erarbeitetem Plan. Daraus zeigte sich, dass bei der Einrichtung von Kooperationen festes Commitment seitens unserer Partner*innen sichergestellt werden musste. Des Weiteren konnten wir die Erschwerung der Umsetzung des Virtual-Exchange-Formats durch verschiedene Rahmenbedingungen (u.a. Zeit, Ressourcen, Plattformen) beobachten. Zudem war es durch unzureichende Teilnehmer*innenzahlen bereits in der Pilotphase nicht gelungen, die Studierenden in eine Verum- und eine Kontrollgruppe zu unterteilen. Hinzu kam, dass die eingebauten Kameras und Mikrofone für eine gleichwertige Blended-Learning-Erfahrung nicht ausreichten. So hatten wir gelernt sie zu ergänzen – manchmal mit kreativen Lösungen! Wir hatten auch gelernt, dass der Zugang zu schnellem Internet immer noch ein Privileg ist, das nicht alle hatten.

Gab es Ideen zur Verstetigung des Projektes im Curriculum?

Für die Verstätigung im Curriculum gab es ein Kursangebot im Komplementärstudium (SoSe 2023, WiSe 2023/24, SoSe 2024) und eine dazugehörige Dokumentation aller Kursmaterialien und Aufgaben. Hinzu kam eine Best Practice Sammlung für zukünftige Kolleg*innen, die sich für Virtual Exchange interessierten. Ob das Format eine Website, eine digitale Publikation oder ähnliches wurde, war noch in Klärung. Möglicherweise wurden Änderungen an der Rahmenprüfungsordnung vorgeschlagen, um digitales Arbeiten besser zu ermöglichen. Daneben bestand der Austausch mit dem Medien- und Informationszentrum über die Entwicklung von einer Lehr-Lern-Plattform, die zugänglich war für zukünftige Kollaborationspartner*innen, um Virtual-Exchange-Veranstaltungen zu erleichtern.

Wo konnte man das Projekt 2023 antreffen?

Wir hatten am Tag der Lehre (22. November) teilgenommen und eine Posterpräsentation gestalten. Außerdem waren wir dabei eine Sammlung von Erkenntnissen mit Blick auf ein digital publiziertes Handbuch zu erarbeiten.

Was sagten Studierende zu eurem Projekt?

Eine Befragung der Seminarteilnehmer*innen im WiSe 2022/23 ergab größtenteils positive Rückmeldungen, Kritikpunkte wurden in der Vorbereitung für das darauffolgende Semester berücksichtigt. Die Möglichkeit, in internationalen Teams zu arbeiten, war spannend und motivierend für die Studierenden. Sie schätzten das nicht-traditionelle Format.

Was konntet ihr von euren Studierenden lernen?

Die Studierenden brachten ein reiches und vielfältiges Spektrum an Erfahrungen mit, von denen wir alle lernen konnten. Wir hatten gemerkt, dass wenn wir mehr flexible Lernoptionen anbieten, auch mehr Studierende berücksichtigt werden konnten. Die Pandemie hatte weitreichende Auswirkungen auf die sozialen, emotionalen und organisatorischen Fähigkeiten der Studierenden. 

Was machte dir im Projekt am meisten Spaß?

Das Kennenlernen und Unterrichten unserer großartigen Studierenden machte viel Spaß. Auch die kreative Problemlösung, um die Lernbedürfnisse unserer Studierenden innerhalb der Strukturen der beteiligten Universitäten zu erfüllen.

Was hat dich dazu gebracht, selbst lehren zu wollen?

Die Neugierde und der Wunsch, bestehende Systeme zu verbessern und der Wunsch, anderen zu helfen, ihre Ziele zu erreichen.

Was hat dich in deinem Studium an der Lehre begeistert – und was hat dich gestört?

Es ist frustrierend, wie viele Hindernisse es für die Vernetzung zwischen den Universitäten gibt. Viele sind sinnvoll, wie z. B. die Datenschutzbestimmungen, aber es muss einen Weg geben, diese Hindernisse zu überwinden, um eine Zusammenarbeit zu ermöglichen. Auf der anderen Seite hatte es mich begeistert, all die Menschen zu treffen, die sich ebenfalls für die Verbesserung des Lehrens und Lernens einsetzten. Mich hatte begeistert, unerwartete Synergien zu finden, z. B. wie die Linguistik zu einem gerechteren und nachhaltigeren Umgang mit anderen beitragen konnte.

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