Wie ist der aktuelle Stand im Projekt, was kommt noch in der verbliebenen Projektlaufzeit und was für Rückmeldung gibt es eigentlich von den Studierenden?
In 11 Fragen stehen unsere Mitarbeitenden Rede und Antwort über ihre Arbeit und persönliche Entwicklung im DigiTaL-Projekt. Für das Teilprojekt 11 Teilprojekt „Hybride Lehre im internationalen Kontext“ antwortet Johann Mai.
Was passiert grade in eurem Projekt?
Wir machen momentan weitere Pilotierungen bis zum Jahresende 2023, deren Evaluationen in die Verbesserung des hybriden Veranstaltungserlebnisses miteinfließen werden. Daneben arbeiten wir an einem Schulungsangebot für Lehrende, welches im Juni 2023 stattfindet, bestehend aus drei Terminen mit drei verschiedenen didaktischen Anforderungen.
Was hat sich seit Projektstart an eurem Projekt verändert?
Mittlerweile sind die Einsatzszenarien der technischen Geräte relativ klar didaktischen Anforderungen zuzuordnen und werden auch zunehmend häufiger eingesetzt und erprobt. Die Offenheit gegenüber hybriden Umsetzungen von Veranstaltung hat zugenommen, da sich die Qualität der Settings im Vergleich zum Projektstart erheblich verbessert hat.
Welche Meilensteine konnten im letzten Jahr erreicht werden?
Neben Schulungen konnten insbesondere Anleitungen zum technischen Aufbau im pdf- sowie Videoformat erstellt werden. Zudem sorgte die Präsenz beim University Future Festival 2023 für breite Wahrnehmung des Projekts in der Hochschullandschaft. Hier fiel vor allem auf, dass das Interesse an hybrider Veranstaltungsumsetzung bei vielen Hochschulen nach wie vor hoch ist, wodurch ein reger Austausch zustande gekommen ist.
Was habt ihr während der Pilotierungen beobachten können?
Wir konnten zentrale Gelingensbedingungen für hybride Veranstaltungen feststellen. Hierzu gehört eine sehr gute Audioübertragung, eine abgestimmte Tischreihung und eine Überprüfung der Räume auf dem Campus VOR der Buchung. Aufgefallen ist, dass die vorinstallierte Standardtechnik in den Seminarräumen nur teilweise bei der Umsetzung von hybriden Settings zu gebrauchen ist und Lehrende abschrecken kann. Nach unserer Erprobung und Beobachtung, sinkt die Hemmschwelle gegenüber der Technik und die Bereitschaft für eigene hybride Veranstaltungen steigt an. Wichtig hierbei ist es, Aufklärungsarbeit zu den Möglichkeiten der von uns entwickelten hybriden Settings zu leisten.
Gibt es Ideen zur Verstetigung des Projektes im Curriculum?
Es soll eine Zusammenarbeit mit dem Lehrservice, dem AVM und dem MIZ geben, um die gesammelten Erfahrungswerte zur hybriden Veranstaltungsumsetzung auch dauerhaft in den Einrichtungen zu verankern. Zudem sind Schulungen für Lehrende und Mitarbeitende geplant.
Wo kann man das Projekt 2023 antreffen?
Unsere Projektergebnisse werden in Handreichungen, Anleitungen sowie Video-Tutorials dokumentiert und in einem Moodle-Kurs gesammelt. Über die Leuphana Universität hinaus, können diese Materialien auch über das OER-Portal NDS zur Verfügung gestellt werden.
Was sagen Studierende zu eurem Projekt?
Viele Studierende der Professional School können nur deshalb an vor-Ort-Veranstaltungen ihrer Studiengänge teilnehmen, weil wir eine hybride Teilnahme ermöglichen. Gleichzeitig ist der Interaktionsgrad gegenüber hybriden Veranstaltungen aus der Projekt-Startphase erheblich gestiegen, sodass Online-Teilnehmer*innen als vollwertige Teilnehmer*innen der Veranstaltungen betrachtet werden.
Was habt ihr von euren Studierenden gelernt?
Flexibilität und Teilhabe für verschiedene Lebensmodelle müssen in Zukunft viel stärker in der Lehre berücksichtigt werden.
Was macht dir im Projekt derzeit am meisten Spaß?
Wir ermöglichen Teilhabe und verbinden Menschen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten. Das ist und bleibt die größtmögliche Motivation, um hybride Konzepte stets weiterzuentwickeln und an den Details zu arbeiten.
Was hat dich dazu gebracht, selbst lehren zu wollen?
Ich lehre selbst aktuell nicht.
Was hat dich in deinem Studium an der Lehre begeistert – und was hat dich gestört?
Ich fand es selbst im Studium immer spannend, wenn sich Lehrpersonen an innovative Lehr-Lern-Konzepte getraut haben – erst recht, als die Digitalisierung schon vorangeschritten war und erste didaktische Tools in die Lehre implementiert wurden. Dementsprechend schade war es, wenn das Potenzial von den Lehrenden nicht erkannt wurde, obwohl es didaktisch sehr sinnvoll gewesen wäre.