Bedarfe, Potentiale und Herausforderungen für das E-Portfolios an der Universität Leuphana
Von Prof.in Dr.in Anke Karber und Moritz Paesche
Im Rahmen des Tag der Lehre 2022 an der Universität Leuphana organisierte das Teilprojekt 3 „Dialogische und kooperative Praktiken im E-Portfolio stärken“ einen Workshop zur Zukunft des E-Portfolios in der Lehre.
Das Portfolio ist in seiner Art, Umfang und Nutzung ein vielseitiges Medium zur Präsentation einer Sammlung von vielzähligen Artefakten. Das E-Portfolio verlagert diese Auswahl in den digitalen Raum (vgl. Arnold 2018, S.335). Dafür wird an der Leuphana die E-Portfolio-Instanz MyPortfolio genutzt, welche auf Mahara basiert.
In der Zukunftswerkstatt wurde mit Lehrenden und Lernenden der Leuphana über die Bedarfe, Potentiale und Herausforderungen betreffend des E-Portfolios diskutiert und Ideen zur Zukunft entwickelt.
Das Teilprojekt 3 zielt auf die Weiterentwicklung des E-Portfolios an der Leuphana ab. Hierbei wird die Praxis-phasenbegleitung des Lehramtsstudiums der beruflichen Bildung Sozialpädagogik fokussiert. In diesem Teilprojekt werden drei Bausteine der Weiterentwicklung fokussiert. Diese umfassen zunächst die Erstellung von E-Portfolio-Templates, welche sich an der bisherigen Lehre orientieren. Ergänzt wird dies durch die Entwicklung von dialogischen Schwerpunkten basierend auf der themenzentrierten Interaktion (TZI), mithilfe welcher die Studierenden verstärkt in den reflexiven Austauschprozess mit ihren Peers kommen. Zuletzt besteht ein Baustein auf der Erarbeitung von Podcastelementen zur Unterrichtsgestaltung.
Im Format der Zukunftswerkstatt konnte ein interaktives Format zu den Bedürfnissen der Lehrenden im Kontext des E-Portfolios durchgeführt werden, wobei eine kurze Präsentation die Basis für die gemeinsame Werkstattarbeit geschaffen hat. Hierbei wurde einleitend über die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie als Ausgangspunkt einer Transformation des Lehrens und Lernens an den Hochschulen (vgl. Dittler 2020, S.VII) referiert. Im Vortrag wurden E-Portfolios als eine Art von selbstgesteuerten Lern- und Reflexionsprozessen begriffen.
In der darauffolgenden Werkstattphase haben sich die Teilnehmenden des Workshops zuerst mit den von ihnen genutzten Portfolios auf einem Kontinuum zwischen Prozess und Produkt selbstverortet. Im Anschluss wurde anhand von den drei folgenden Leitfragen die Bedarfe und Bedürfnisse auf Seiten der Lehrenden und Nutzer*innen an das E-Portfolio erarbeitet:
Anhand der ersten Frage, welche Entwicklungspotentiale Sie für die Zukunft des E-Portfolios sehen, haben
die Teilnehmer*innen sowohl über die unterschiedlichen Nutzungspotentiale vom E-Portfolio als Studienbegleitung und Reflexionsmöglichkeit als auch über die Möglichkeiten das E-Portfolio in Prüfungen wie der Lehre kreativer zu nutzen und Potentiale zu wecken.
Dann wurde anhand der zweiten Frage diskutiert, welche Hürden Sie für die Nutzung in der Lehre sehen.
Hierbei wurden neben zentralen technischen Hürden der Software auch über die Hürden für Lehrende und Lernende gesprochen, wobei der Prozess der Bewertung der E-Portfolio und des Reflexionsprozesses kritisch
betrachtet wurde.
Abschließend wurde mithilfe der letzten Frage angesprochen, welche Bedarfe Sie in der Weiterentwicklung des E-Portfolios sehen. Dabei wurde die weitere Verknüpfung der technischen Möglichkeiten zu bestehenden Systemen in der Leuphana, wie die Erweiterung der Plattform durch Plugins angeregt. Außerdem wurde die Frage diskutiert, wie eine nachhaltige Nutzung der für die Lehre erstellten E-Portfolio Vorlagen sichergestellt werden könnte.
Die Zukunftswerkstatt wurde durchgeführt von:
Prof.in Dr.in Anke Karber ist Professorin für Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt Berufsbildungsforschung und Didaktik an der Leuphana Universität Lüneburg.
Moritz Paesche ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Teilprojekt 3 „Dialogische & Kooperative Praktiken im E-Portfolio stärken“.
Beide arbeiten im Rahmen des DigiTal-Projekts an der Weiterentwicklung des E-Portfolios in Form der MyPortfolio-Plattform an der Leuphana Universität.